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Zeitungsartikel von Dezember 2013

„Willkommen im Club der Asis“

„Willkommen im Club der Asis.“ war das was Daniel Bognar(36) zu mir sagte als er die erste Linie meines ersten Tattoos fertig gestochen hatte.
Aber ist es heute wirklich noch so ungewöhnlich tätowiert zu sein?
Ja durchaus. Auch in unserer modernen Gesellschaft wird man immernoch komisch angeschaut.

Tätowierer und Piercer Daniel Bognar ist bereits ein Mendener Urgestein.
„Am 1.12 dieses Jahr habe ich mein 13 Jähriges Ladenjubiläum. Bis jetzt habe ich nicht einmal eine Internetseite, alle Leute die sich bei mir Tätowieren
lassen haben durch Mundpropaganda von mir erfahren, und trotzdem sind Kunden aus Dortmund und dem tiefen Sauerland keine Seltenheit.“, erzählt er.

Tätowiererfahrung hat er mitlerweile seit 12 Jahren. Angefangen hat er als Piercer im Studio seiner Schwester. Als Bognar sich mit seinem Mendener Studio
selbständig macht, sucht er sich einen Tätowierer um von ihm zu lernen. „Es war extrem schwer einen Tätowierer für mein Studio zu finden und die Provision
die ich an ihn zahlen musste war extrem hoch, aber um wirklich zu lernen wie man tätowiert musste ich den hohen Preis in Kauf nehmen. Tätowierer zu werden
war nunmal mein Wunsch, weil mich die Möglichkeiten schon immer fasziniert haben.“

Die Anfänge

Angefangen hat er mit einfachen Tribals um zu üben und immer nah am Kunden zu sein. „Früher waren es zum größten Teil Modetattoos die ich gestochen habe,
mitlerweile sind es eher Komplettgeschichten oder ganze Körperteile.“ Das gefällt ihm auch deutlich besser, da er dort viel mehr die Möglichkeit hat seine Ideen
einfließen zu lassen und seine Kreativität auszuleben.

Auswahl

„Ich glaube die Auswahl ist noch nie jemandem leicht gefallen.“, sagt Bognar. Wichtig für ihn ist es, auch wenn er sich selbst tätowieren lässt, dass jedes seiner
Tattoos eine persönliche Geschichte erzählt.Jedoch ist dies nicht für jeden so. Ein Tattoo kann auch einfach Körperschmuck sein der zur Körperbetonung dient,
aber nichts bedeutet, „Ungefähr so wie ein Spoiler am Auto.“ „Nogoes sind für mich Tattoos im Gesicht, die steche ich wirklich ungerne und auch nur wenn es
Menschen sind die schon viel Erfahrung mit Tattoos haben.“ Auch von Namen oder Buchstaben vom Partner rät Bognar ganz klar ab. „Es kann immer etwas sein
und man sollte sich im klaren sein, dass ein Tattoo für immer bleibt.“ Das wichtigste für ihn ist es sich in den Kunden einzufühlen und einzuschätzen ob sie in der
Materie leben oder sich einfach nur spontan und überstürzt tätowieren lassen wollen, solche unüberlegten Tattoos lehnt er grundsätzlich ab. Für das erste Tattoo
sollte man sich Körperstellen aussuchen die weniger schmerzhaft sind wie zum Beispiel die Arme. Besonders heftige Stellen sind der Brustbereich und der Bauch,
erklärt mir Bognar.

Vertrauen ist die Basis, Ideen die Vollendung

„Vertrauen zum Tätowierer ist das A und O. Wenn kein völliges Vertrauen besteht ist ein gutes Tattoo schlicht und einfach nicht möglich.“ meint Bognar.
Man sollte allerdings nicht nur auf den Tätowierer setzen, sondern es ist extrem wichtig eigene Vorstellungen zu haben. Eine Grundidee muss zwingend vorhanden
sein, bei der Weiterführung und allgemeine Beratung hilft er dann mit.

Aber ist es nicht so, dass gerade der Beruf des Tätowierers verachtet bzw. nicht als Arbeit angesehen wird ?
„Das kann man so nicht sagen. Eigentlich begegnen mir die Leute eher mit Respekt vor meiner Arbeit, aber schief angeguckt wird man immer. Es gibt auch immernoch genug Leute die mit einem tätowierten Menschen schlechtes Verbinden, aber nicht die tätöwierten Menschen haben die Welt kaputt gemacht, sondern die in Anzug und Krawatte.